Vorweg: Lassen Sie sich nichts aufdrücken, was Sie nicht verstehen. Oder wo der Bauch sagt: Nein, das mag ich nicht. Denn wir Menschen sind blitzschnell bei einer Einordnung: Wenn die Signale der ersten hundertsel (!) Sekunden mit den späteren (bewußt gesetzten, oft auftrainierten) Signalen nicht übereinstimmen, entsteht Inkongruenz. Das heißt, eine Diskrepanz zwischen dem unbewußt Wahrgenommenen und dem Offensichtlichen. Und diese Diskrepanz erzeugt Misstrauen, Angst und Unwohlsein. Es ist also wichtig, dass alles, was Sie tun, von innen kommt. Sonst wird es unecht.
Es gibt 3 Wege, auf denen Ihnen ein Trainer Tipps fürs Kommunizieren geben kann. Da gibt es die typischen „Machen Sie das mal so“ oder „Sagen sie das doch einfach kürzer“ Trainer, die Ihnen nur das WAS Sie tun können, vermitteln. Doch genau diese Trainer verunsichern Sie meist nur und lassen Sie ohne Schirm im Regen stehen.
Dann gibt es Coaches, die Ihnen Werkzeuge in die Hand geben und Ihnen dadurch auch das WIE vermitteln. Das sind die „Probieren Sie es mal damit“ Trainer, welche den ersteren einen Quantensprung in Sachen Coaching voraus sind. Also viel besser!
Die besten Trainer sind jedoch die, die Sie zusätzlich zum WAS und WIE auch das WARUM erleben lassen und WARUM Sie etwas machen sollten. Zum Einen geben sie Ihnen den Rat WAS Sie besser machen können und WIE Sie dies bewerkstelligen. Zum Anderen zeigen sie Ihnen WESHALB also WARUM Sie die Ratschläge befolgen sollen. Sie machen das WARUM greifbar.
Nun erkläre ich Ihnen anhand eines Beispiels, wie unterschiedlich sich diese drei Wege auswirken können:
Die „Machen Sie das mal so“ – Trainer
Ihr Trainer rät Ihnen: Machen Sie hie und da eine Pause. Nun halten Sie einen Vortrag oder geben ein Fernsehinterview. Sie sind verunsichert, da Sie nicht wissen, wann und wie viele Pausen Sie machen sollen. Am Ende hört sich Ihr Interview abgehackt, stockend und unüberlegt an. Egal wie gut Sie sich auf das Interview oder den Vortrag vorbereitet haben, wenn Sie den Inhalt nicht selbstbewusst und gekonnt vermitteln, wird Ihnen niemand Ihre Professionalität anmerken.
Die „Probieren Sie es mal damit“ – Trainer
Ein Trainer rät Ihnen: Denken Sie in dieser Zeit: Punkt. Pause. Dann klingt die Pause schon viel besser. Sie bleiben aber allenfalls immer noch ein mit einem Gefühl des „aktiven Tuns“ zurück – Sie verinnerlichen die Pause nicht.
Die „Erleben Sie, warum“ – Trainer
Erfahren Sie, wie großartig eine Pause ist. Lernen Sie die Pause zu lieben. Weil bei Ihrem Gegenüber in dieser Zeit die Botschaft ankommt! Sehen Sie sich Videos an, in denen Menschen Pausen machen (z.B. hier: Der wunderbare Steve Jobs beginnt mit einer Pause – ansehen). Hören Sie genau hin, wann vor einem Konzert die größte Spannung herrscht: Kurz vor dem ersten Ton – oder zwischen zwei Akkorden. In den Pausen. Und werfen Sie einen Blick darauf, WARUM Sie keine Pause machen. Das kann eine spannende Arbeit an Ihrem Selbstbild, Ihrem Selbstbewußtsein sein. Ja, das ist der etwas längere, manchmal der härtere Weg. Aber glauben Sie mir: Alle großen Redner sind diesen Weg gegangen. Alle.